Liebe Mitglieder und Interessierte des Netzwerk Antidiskriminierung

wir freuen uns über einen Zuschuss der Stadt Tübingen aus dem Haushalt 2016 von 10.000 Euro. Der Tübinger Gemeinderat beschloss dies Mitte Januar (mit einem Sperrvermerk, d.h. der Verwaltungsausschuss muss dies noch freigeben). Nach zwei gescheiterten Anläufen im Reutlinger Haushalt haben wir nun erstmalig eine durch den Gemeinderat beschlossene kommunale Finanzierung erlangen können. Bisher haben sowohl Reutlingen als auch Tübingen aus bestehenden Töpfen Zuschüsse als Kofinanzierung des Projektes „Aufbau Antidiskriminierung“ beim Integrationsministerium Ba-Wü gezahlt.

 

Neues aus dem Netzwerk

Einladung zur Mitgliederversammlung am 01.03.2015

Wir laden alle Mitglieder und Interessierte zu Mitgliederversammlung am Dienstag, den 01. März ins franz.K ein. Eine Aufnahme als neues Mitglied in den Verein wird an dem Abend bestehen.

Um 18 Uhr öffnen wir die Räume zum Zusammensein, Plaudern und einem kleinen Snack.
Wir beginnen um 19 Uhr mit der formellen Sitzung mit Berichten über die aktuelle Arbeit, die aktuellen Projekte und die Finanzen - bei Bedarf auch Aussprache und Diskussion darüber.

Sowohl Neueinsteiger_innen als auch Mitglieder bekommen so einen guten Einblick über den Stand der Dinge. Außerdem wird es zum Zwecke der Förderung der Jugendarbeit einen Antrag auf Satzungsergänzung und Ergänzung der Vereinsordnung einbringen. Geplantes Ende der Sitzung ist gegen 21 Uhr.

 

Einladung Open Space 15.04.2016

Am Freitag, den 15.04.2016 laden wir zur zweiten offenen Ideenwerkstatt des Netzwerkes ein. Sie findet von 17 – 20 Uhr in der Mensa Uhlandstraße in Tübingen statt.

Die Veranstaltung ist offen für alle, die an der Weiterentwicklung der Antidiskriminierungsarbeit in der Region interessiert sind – sowohl alte als auch neue Gesichter, sowohl für sehr aktive als auch für Interessierte mit wenig Zeitkapazität.

Der Abend soll einen Raum bieten, in dem neue Ideen für die Arbeit im Netzwerk entstehen können. Es werden Themen vorgeschlagen, ausgesucht und dann in kleinen Workshop Gruppen diskutiert. Gemeinsam entwickeln wir neue Kooperationsideen und Projekte, evtl. auch mit ersten konkreten Absprachen.

Schon auf der ersten offenen Ideenwerkstatt sind viele gute Ideen entstanden und in der Zwischenzeit umgesetzt worden. Dazu gehört beispielsweise die Idee einer Lehrer_innenfortbildung im Bereich Antidiskriminierung, die mittlerweile fertig konzipiert ist und in diesem Jahr im Pilot startet.

 

Veranstaltungsreihe und Kulturwochenende im Herbst 2016

Schon in den zwei vergangenen Jahren haben wir im Herbst eine Veranstaltungsreihe zum Thema Diskriminierung angeboten. Darunter größere Podiumsveranstaltungen, Fortbildungen und Workshops. Unterschiedliche Themen wurden angesprochen: „Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt“, „Leichte Sprache“, „Barrierefreie Homepages“, „Pädagogischer Umgang mit Diskriminierungserfahrungen“ u.v.m.

Auch in diesem Jahr planen wir eine Veranstaltungsreihe – wenn Sie Ideen oder Anregungen haben, können Sie sich gerne bei uns melden.

Außerdem planen wir das Thema Diskriminierung einmal anders aufzugreifen – durch Musik, Theater, Kunst …. Die Kulturveranstaltungen werden Ende November stattfinden. Mehr dazu in Bälde.

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Projekte des Netzwerks

Abschluss Weiterbildung „Antidiskriminierungsberatung“

Am 30. und 31.01. fand das letzte Modul der Weiterbildung „Antidiskriminierungsberatung“ statt. Die Ausbildung wurde in Kooperation des advd (Antidiskriminierungsverband Deutschland), dem Netzwerk Antidiskriminierung e.V. - Region Reutlingen Tübingen und dem Bereich Praxisentwicklung des Fachdienst Jugend Bildung Migration der BruderhausDiakonie durchgeführt.

Sie ist bundesweit die erste Weiterbildung im Bereich Antidiskriminierungsberatung. An der Weiterbildung haben aus dem Netzwerk Antidiskriminierung 14 Personen teilgenommen. Vier weitere Personen kamen aus den Antidiskriminierungsnetzwerken in Freiburg, Mannheim, Esslingen und Konstanz. Ab Juni startet ein zweiter Durchlauf der Weiterbildung – dann landesweit ausgeschrieben.

In der fünf-moduligen Weiterbildung wurden Kernkompetenzen für die Erstberatung sowie spezialisierte Antidiskriminierungsberatung auf der Grundlage der Standards des advd vermittelt. Die Referent_innen brachten viel Wissen und Erfahrung aus ihrer Beratungstätigkeit mit, u.a. aus dem  Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin des TBB, OPRA  Berlin, ARiC-NRW Duisburg, LesMigraS, Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V. sowie basis & woge Hamburg.

Die Weiterbildung wird gefördert durch das Integrationsministerium Ba-Wü.

Kurzbericht Veranstaltung „Nach Köln – sprechen über Sexismus und Rassismus“

Ca. 300 Teilnehmende kamen zur Veranstaltung „Nach Köln – sprechen über Sexismus und Rassismus“, die Ende Januar vom  Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg und dem Institut für Erziehungswissenschaften organisiert wurde. Unser Netzwerk war an der Vorbereitung beteiligt.

Nach einem Vortrag von Prof. Dr. Astrid Messerschmidt (Universität Darmstadt) gab es ein Podiumsgespräch, u.a. mit Josephine Jackson für das Netzwerk Antidiskriminierung e.V. - Region Reutlingen/Tübingen und Daniel Bartels vom advd (Antidiskriminierungsverband Deutschland).

Mit der Veranstaltung wurde ein Raum eröffnet, wieder sprachfähig zu werden gegenüber mächtigen medialen Diskursen, die das Thema Sexismus für rassistische Zuschreibungen ganzer Bevölkerungsgruppen  instrumentalisieren. Eine Sprache zu finden, die sexistische Übergriffen eindeutig zurückweist, egal wo sie stattfinden, und gleichzeitig jeder rassistischen Rede über „die Anderen“ entgegentritt.

Dies und Das

Pressemitteilung vom 19.01.2016 der Stiftung „Leben ohne Rassismus“

Schwimmbadverbot für männliche Geflüchtete verstößt gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Die Stiftung 'Leben ohne Rassismus' und die Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit stellen fest: Das allgemeine Zutrittsverbot der Stadt Bornheim zum örtlichen Schwimmbad für männliche Geflüchtete ist rechtswidrig. Das AGG verbietet eine Ungleichbehandlung aufgrund der ethnischen Herkunft beim Zugang zu Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. (§ 2, Abs. 1,Nr. 8, AGG). Geflüchtete genießen denselben Diskriminierungsschutz in Deutschland wie alle Menschen. Deutsche Behörden müssen sich an das grundgesetzlich verankerte Diskriminierungsverbot  halten. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen emotional und rassistisch aufgeladenen Debatte um die sexuellen Übergriffe in Köln, Hamburg und Stuttgart.

Gleichzeitig wendet sich die Stiftung gegen jede Art sexueller Belästigung, wie sie für das Schwimmbad beschrieben werden. Die Bekämpfung sexualisierter Gewalt in jeglicher Form darf jedoch auf keinen Fall mit diskriminierenden Mitteln geführt werden!

Das Zutrittsverbot ist eine rassistische Praxis der Selektion, weil sie Männer, die als arabisch oder nordafrikanisch wahrgenommen werden, unter Generalverdacht stellt. In unserer Beratung machen wir die Erfahrung, dass gerade dieser Gruppe in verschiedenen Lebensbereichen, beispielsweise der Zugang zu Fitnessstudios oder Diskotheken, verwehrt wird. Auch machen sie Diskriminierungserfahrungen u.a, auf dem Wohnungs- oder Arbeitsmarkt.

Angemessen und ausreichend wären vielmehr Hausverbote oder Strafanzeigen gegen die einzelnen Täter. Eine allgemeine Stigmatisierung, wie sie nun massiv nach den Vorfällen in den o.g. Städten stattfindet, bildet den Nährboden für alltägliche Benachteiligungen dieser Art.

Betroffene können gegen die Stadt Bornheim wegen Verstoßes gegen das Gleichbehandlungsgebot klagen und das Beratungsangebot der Servicestellen für Antidiskriminierungsarbeit wahrnehmen.

 

Aufruf des Bündnis für Vielfalt: Gegen-Demo für alle am 28.02.2016, 14 Uhr in Stuttgart

Am Sonntag 28.02. findet in Stuttgart die nächste sogenannte „Demo für alle“ statt. Die „Demo für alle“ hat sich aus den Demonstrationen gegen die Reform der Bildungspläne entwickelt. Sie setzen sich u.a. zusammen aus christlichen Fundamentalisten, AfD-Funktionär_innen und -Anhänger_innen, Nazis und sogenannten „Besorgten Eltern“. Bei diesen Demonstrationen werden regelmäßig LSBTTIQ-feindliche Positionen vertreten, die Heilbarkeit von Homosexualität behauptet und nationalistisches Gedankengut verbreitet.

Wie immer wird es zu dieser Veranstaltung eine Gegendemonstration geben. Das Bündnis „Vielfalt für alle“ ruft am 28.2.2016 um 14:00 zu einer Kundgebung am Kleinen Schlossplatz in Stuttgart auf. Das Bündnis „Vielfalt für alle“ ist ein Zusammenschluss vieler unterschiedlicher Gruppierungen, der sich gegen populistische Falsch- und Desinformation, die LSBTTIQA[1] Menschen diskriminiert, engagiert. Die „Demo für alle“ hat in der Vergangenheit bis 5.000 Teilnehmer_innen angezogen. Gegendemonstrand_innen waren es jeweils nur einige Hundert. Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg besteht die Gelegenheit, das Kräfteverhältnis diesmal umzudrehen und bei der Gegendemonstration Farbe zu bekennen.

https://www.facebook.com/buendnis.vielfalt.fuer.alle/

[1] LSBTTIQA steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intergeschlechtliche und asexuelle Menschen.

Landtagswahl & Leichte Sprache

"Einfach wählen gehen!" lautet die Aufforderung und der Titel einer Broschüre der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg zur Landtagswahl am 13. März. Und verwendet, anders als ich, dazu die leichte Sprache. Also etwas so: Am 13. März ist Landtags·wahl. Das Heft erklärt alles Wichtige. Es ist gut zu verstehen. Für alle. Es erklärt wer wählen darf. Und wer nicht …

Mehr...

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Termine: bitte vormerken

Vormerken können Sie sich auch bereits folgende Termine

Mitgliederversammlung: 1. März 2016; franzK RT

Open Space: 15. April 2016; Mensa Uhlandstraße TÜ

oder: http://adis-archiv.de/termine/

Wir freuen uns über neue Mitglieder!

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Impressum

Lutz Adam
Netzwerk Antidiskriminierung e.V.
Museumstraße 7
72764 Reutlingen
lutz.adam@nw-ad.de
07125 - 300 449

Registergericht Stuttgart VR721648
Vorsitzende: Marjam Kashefipour; Lutz Adam
Mit Freistellungsbescheid vom 05.02.2015 unter der Steuernummer 78042/35923 vom Finanzamt Reutlingen als gemeinnützig anerkannt.

Spendenkonto:
Nr. 1000 922 55
IBAN: DE 33 6405 0000 0100 0922 55
BIC:   SOLADES1REU

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Mailinglisten: wie machen wir das mit der Post?

Dieser Rundbrief geht an die Empfänger_innenliste, die im Laufe der Zeit aus den Runden Tischen Reutlingen und Tübingen entstanden ist. Eine Selbsteintragung oder Selbstaustragung ist jederzeit möglich.